Bonn (DMK) – Das Deutsche Maiskomitee e. V. (DMK) zeichnete im Rahmen der DMK-Jahrestagung in Bonn zwei Dissertationen mit dem DMK-Förderpreis 2025 aus. Die Verleihung des DMK-Förderpreises erfolgt jährlich an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für herausragende Arbeiten auf den Gebieten der Züchtung, des Versuchswesens, der Produktion, der Ökonomik, der Verwertung und der Ökologie des Maisanbaus.
Neues Konzept für Blattkrankheiten im Mais
Dr. Sebastian Streit wurde für seine Dissertation an der Georg-August-Universität Göttingen über ein integriertes Behandlungskonzept für die Turcicum-Blattdürre und die Kabatiella-Augenfleckenkrankheit geehrt. Vor dem Hintergrund zunehmender Krankheitsmeldungen fehlten bislang verlässliche Erkenntnisse zu Ertragsverlusten, Sortenreaktionen und wirtschaftlichen Schadschwellen. In seiner Arbeit untersuchte Streit natürliche und artifizielle Infektionen, wertete Erträge, Qualität und Wirtschaftlichkeit aus und entwickelte erstmals ein umfassendes Konzept mit klaren Befalls-Verlust-Relationen inklusive Empfehlungen für die Praxis. Damit leistet die Arbeit einen wichtigen Beitrag zum integrierten Pflanzenschutz im Mais. Streits prägnantes Fazit: „Evidenz schafft Effizienz.“ DMK-Vorsitzender Prof. Dr. Enno Bahrs betont: „Die Arbeit von Dr. Sebastian Streit überzeugt durch eine klare Struktur, wissenschaftliche Tiefe und die direkte Verbindung zur landwirtschaftlichen Praxis. Sie zeigt eindrucksvoll die Komplexität gleichzeitiger Pathogene im Mais und schafft erstmals eine belastbare Grundlage für ein integriertes Krankheitsmanagement. Eine Dissertation mit echtem Mehrwert für Forschung und Praxis.“
Emissionen der Silageproduktion präzise bewertet
Dr. Hauke Ferdinand Deeken wurde für seine Untersuchungen an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn zu den bislang wenig erforschten Emissionen der Silageproduktion ausgezeichnet. Deekens Arbeit liefert damit zentrale Grundlagen für ein nachhaltigeres Silomanagement. Konkret konnte Deeken in seiner Dissertation nachweisen, dass Silage nur 0,004 % des CO2-Fußabdrucks eines Kilogramms Milch ausmachen. Gleichzeitig zeigte sich, dass durch den Einsatz von Siliermitteln Futterverluste vermieden werden und sich die Emissionen von der Aussaat bis zur Futteraufnahme um bis zu 13 % reduzieren lassen.
Prof. Bahrs stellt heraus: „Die Dissertation von Dr. Hauke Ferdinand Deeken beeindruckt durch wissenschaftliche Exaktheit und hohe Innovationskraft. Sie schließt zentrale Forschungslücken in der Silageproduktion und ermöglicht eine präzisere Bewertung ihrer Klimawirkungen. Die Ergebnisse liefern wichtige Impulse für ein nachhaltiges Silomanagement.“
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