Bonn (DMK) – Am 17. und 18. November 2025 fand die 69. Jahrestagung des Deutschen Maiskomitees e. V. (DMK) statt. Zahlreiche Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Praxis und Beratung kamen in Bonn – der Heimat des Deutschen Maiskomitees – zusammen, um aktuelle Entwicklungen und Zukunftsfragen des Maisanbaus zu diskutieren. Die Tagung zeigte eindrucksvoll, dass die Kultur Mais einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung aktueller Herausforderungen der Landwirtschaft leisten kann. Voraussetzung dafür bleibt ein enger Austausch zwischen Praxis, Forschung, Gesellschaft und Politik.
Globale Entwicklungen und regionale Herausforderungen
Zum Auftakt analysierte Steffen Bach (Kaack Terminhandel GmbH) globale Trends am Maismarkt. Während die Nutzung im Futterbereich stark zunimmt, bleiben Lebensmittel und Industrie moderat wachsend. Trotz Rekordernten sinken die Weltlagerbestände – ein Hinweis auf knappe Märkte und mögliche Preissteigerungen. Für Deutschland hob Bach zwei Punkte hervor: ein anhaltendes Defizit an Körnermais und die Energieintensität der Maistrocknung als wirtschaftlichen Engpass. Masud Heydarli (Thünen-Institut) zeigte anhand langjähriger Analysen, dass regionale Maiserträge zunehmend stagnieren und volatiler werden. Ursachen liegen u. a. in Bodenqualität, Fruchtfolgen und wachsenden Wettereinflüssen. Simon Ickerott (LWK NRW) stellte die Klimabilanzierung und das Nachhaltigkeitsmanagement im Kontext von Mais dar. Stickstoffeffizienz und Ertragsniveau bleiben zentrale Hebel, doch erst die Gesamtsicht der Produktionskette ermöglicht realistische Klimabilanzen. Mit einem Ausblick auf digitale Innovationen zeigte Prof. Dr. Uwe Knauer (Hochschule Anhalt), welche Potenziale KI im Pflanzenbau künftig eröffnen kann – von präziserer Diagnostik bis zu optimierten Managementsystemen.
Innovationen für die Zukunft
Am zweiten Tag stellte Frau Dr. Barbara Eder (LfL Bayern) Anforderungen an modernen Speisemais vor, während Prof. Dr. Frank Hochholdinger (Universität Bonn) neue Erkenntnisse zur genetischen Analyse der Wurzelentwicklung präsentierte. Wanda Haller (Universität Hohenheim) zeigte darüber hinaus das Potenzial von Mais unter reduzierter Phosphatversorgung – ein zunehmend relevantes Thema angesichts knapper werdender Ressourcen.
Den Abschluss bildete Dr. Georg Terler (HBLFA Raumberg-Gumpenstein) mit seinem Vortrag über die neuen Fütterungsempfehlungen in der Milchkuhhaltung und deren Auswirkungen auf künftige Anforderungen an die Maiszüchtung.
Fazit
Die 69. Jahrestagung des DMK zeigte eindrucksvoll die Vielseitigkeit und Dynamik, die im Mais steckt – von globalen Marktfragen über Klimawirkungen und KI-Anwendungen bis hin zu genetischen Innovationen. Die vorgestellten Arbeiten und Diskussionen unterstreichen die Bedeutung des Maises als Kulturpflanze und seine Rolle bei der Bewältigung aktueller ökologischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Herausforderungen. Der Vorsitzende des Maiskomitees, Prof. Dr. Enno Bahrs betonte: „Die Tagung hat erneut unter Beweis gestellt, dass Mais eine besonders nachhaltige Kulturpflanze mit attraktiven Rentabilitätspotenzial für die Landwirtschaft sein kann, die es verdient, als Teil ausgewogener Fruchtfolgen gesellschaftspolitisch honoriert zu werden. Sie stellt einen volkswirtschaftlichen Mehrwert sowohl unter ökonomischer, als auch unter ökologischer und sozialer Perspektive dar.“
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